Jetzt bin ich Kaiser.
Ich befehle
hundert Heere oder mehr.
Viele Staaten nenn’ ich mein.
Ich trag’ die Bürde schwer.
Oh, du liebe
Güte mein.
Lass’ mich nicht
so mächtig sein.
Jetzt bin ich König.
Hab’ ein Reich
und alle sind mir Untertan.
Muss mit harter Hand regieren.
Hätt’ gern auch anderes getan.
Oh, du liebe
Güte mein.
Lass’ mich nicht
so mächtig sein.
Jetzt bin ich Edelmann.
Hab’ Felder,
Äcker, Wiesen ohne Zahl.
Das alles zu verwalten
wird mir schon zur Qual.
Oh, du liebe
Güte mein.
Lass’ mich nicht
so mächtig sein.
Jetzt bin ich Bürger.
Das Geschäft
trieb mich in den Ruin.
Wirtschaftskrise, Arbeitsstreik.
Zeit für Neubeginn.
Oh, du liebe
Güte mein.
Lass’ mich nicht
so mächtig sein.
Jetzt bin ich Bauer.
Und mein Hof
läuft gar nicht mal so schlecht.
Doch mein Gesinde – faules Pack.
Als wäre ich der Knecht.
Oh, du liebe
Güte mein.
Lass’ mich nicht
so mächtig sein.
Jetzt bin ich Bettelmann.
Mein Hut
ist mein einzig’ Eigentum.
Bin glücklicher als je zuvor.
Werd’ nie mehr etwas and’res tun.
Karl Magritzer © Juli 2009 |